Ob bei Protesten in Athen oder Prag, ob in Diskussionen um die Gentrifizierung in Hamburg oder bei Fragen nach dem strukturellen Rassismus in der deutschen Theater- und Medienlandschaft – Ted Gaier mischt sich ein. In seinen Texten beschäftigt er sich genauso mit Gesellschaftskritik, wie er sich mit der Kunst von Monks, Ton Steine Scherben, Udo Lindenberg, DAF, Bob Dylan, Stereo Total, Mariola Brillowska, Chris Korda und anderen auseinandersetzt. Und er vermag wie selten jemand gesellschaftliche Weltbilder mit popkulturellen Phänomen zu erklären. Zugleich hinterfragt er immer wieder die eigene Arbeit mit den Goldenen Zitronen und dem politaktivistischen interventionistischen Performancekollektiv Schwabinggrad Ballett. Das Buch »Argumentepanzer« versammelt Beiträge fürs Feuilleton und Songtexte, in denen er Haltung zeigt, nie belehrend, sondern entschieden. Sein solidarischer Blick auf die Welt, die Offenheit und Klarheit, die mal feine, mal süffisante Ironie, aber auch die Selbstzweifel des Künstlers und Aktivisten Ted Gaiers machen diesen erkenntnisreichen Band aus.