Pflug Stephan
Die Sternbrücke
Buch
Hamburgs letzter Urbaner Ort
mit Texten von Kristina Sassenscheidt und Axel Bühler
Vier Bahngleise und zwei Hauptstraßen kreuzen sich, die Wohlers Allee
mündet hier ein. Die sternförmige Verkehrsführung gibt der
Stahlbrücke von 1925/26 ihren Namen. Seit fast einem Jahrhundert fließt
hier der Verkehr durch Hamburg: Mit S-Bahnen, Regional- und Fernzügen,
mit Bussen, zu Fuß und mit dem Fahrrad passieren jeden Tag viele
Tausend Menschen diesen Ort. Über die Kreuzung gelangt man von Altona
nach Eimsbüttel, aus der Innenstadt in den Hamburger Westen. Die
Verbindungsbahn ist eine der am meisten befahrenen Bahnstrecken
Deutschlands. Laut, eng und hartem Verkehr ausgesetzt, hat sich
gleichzeitig rund um die Sternbrücke ein kulturelles Biotop entwickelt –
sehr geliebt, manchmal umstritten und höchst lebendig. Seit den späten
1990er Jahren fanden vor allem in den Kasematten unterhalb der Brücke
Clubs, Bars und Kioske ihre Räume. Zu Beginn nur als Zwischennutzung
gedacht, blieben sie viele Jahre: Waagenbau, Fundbureau, Astra Stube,
Brückenkiosk, Beat Boutique, Bar 227 und das Künstlerhaus Faktor.
Der Hamburger Fotograf Stephan Pflug hat diese Welt ab 2018 bis 2023
fotografiert, wohl in dem Wissen, dass er etwas dokumentiert, das es
bald nicht mehr geben würde. Auf zurückgenommene und unprätentiöse
Weise zeigen seine Aufnahmen die Akteur*innen und den Alltag unter der
Brücke in diesen Jahren. Begleitet werden die Bilder durch Texte von
Kristina Sassenscheidt und Axel Bühler, die über die
denkmalgeschützte Brücke und den Protest der Anwohner*innen gegen
deren geplanten Abriss schreiben. ( Junius Verlag )