«In einem schalltoten Raum gibt es zwei Töne, einen hohen (das Geräusch des arbeitenden Nervensystems) und einen tiefen (den des pulsierenden Blutes) oder umgekehrt. Wir machen keine Fehler mehr, wir werden nichts bei geschlossenem Fenster wiederholen, schrei dich zu Tode. Das ist mehr als richtig.» [1]

Was ist eigentlich falsch? Und wer definiert, was richtig ist? «THE BEAUTY OF ERRROR» untersucht die poetische Kraft des Fehlers; den Fehler nicht als Mangel, sondern fruchtbare Inspirationsquelle, die sich durch ihre Unvorhersehbarkeit hartnäckig festgesetzten Vorstellungen widersetzt. Dabei soll die Illusion der Perfektion durch die Einsicht des Schönen im Unvollkommenen ersetzt werden. In einer Zeit, in der technische Singularität bald keine Dystopie mehr sein wird, in der das Streben nach Perfektion als edle Tugend gilt, in der Bildwelten durch künstliche Intelligenz geprägt sind, müssen wir den Fehler als Mehrwert, als einen Indikator für Humanität und als Zeichen für Individualität anerkennen. 

Jonas Lerch bedient sich der künstlerischen Praxis der Glitch Art, die einen Gegenentwurf zum zwanghaften Perfektionismus entgegenbringen soll und starre Regeln, Technikarroganz und Konvention hinterfragt.

Die Installation besteht aus einem atmosphärischen Geflecht fragmentierter Interviews mit Mark Vernon, Rosa Menkman, Felix Kubin und Marta Zapparoli, verfremdeter Videocollagen und einer Soundscape aus Störartefakten, Found Footage, Fieldrecordings und synthetischen Klängen. Sie erforscht das Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, Perfektion und Unvollkommenheit und soll das Publikum dazu anregen, seine Wahrnehmung von Fehlern und Perfektion zu hinterfragen und neu zu bewerten. Unvollkommenheiten und Störungen sollen nicht nur akzeptiert, sondern als Quelle künstlerischer Inspiration und Ausdruckskraft gefeiert werden. 

2x Tape (1x komplett 1x instrumental)+Buch (vollständiges Transkript der Interviews, 96 Seiten)

Limitiert auf 31 Stück (nummeriert)

[1] Bargeld, Blixa in Geniale Dilletanten, Merve Verlag Berlin, 1982