Zwischen 2023 und 2025 pendelte L.F.T. zwischen Hamburg und Berlin hin und her und setzte langsam sein bislang ambitioniertestes Werk zusammen. Das Ergebnis ist Hell Was Boring - ein Doppelalbum, das sich wie ein Fiebertraum anhört und sich als düstere, mythische Erzählung über Leben, Tod und die seltsamen Räume dazwischen entfaltet. L.F.T. - das Pseudonym des deutschen Produzenten und Multi-Instrumentalisten Johannes Haas - hat schon immer von Spannungen gelebt: zwischen punkiger Dringlichkeit und elektronischer Präzision, zwischen roher Emotion und mechanischer Wiederholung. Auf Hell Was Boring werden diese Spannungen noch verstärkt. Das Album greift auf das gespenstische Drama von Bauhaus, den melancholischen Minimalismus von Linear Movement, die futuristische Romantik von Gary Numan und sogar die verschmitzte Überheblichkeit von Falco zurück und wirkt dadurch gleichzeitig sehr persönlich und Teil einer viel älteren musikalischen Tradition. Der Sound ist auf das Wesentliche reduziert, nichts ist überpoliert - L.F.T. wollte, dass der Hörer die Ecken und Kanten, die Rauheit, die Momente hört, in denen die Musik fast auseinanderfällt. Dazu lud er Freunde und langjährige Mitstreiter ein - Das Kinn, Rosaceae, Felix Kubin, Children Of Leir und Konstantin Unwohl -, die alle ihre eigenen Spuren in der Welt der Schatten und Störgeräusche des Albums hinterlassen haben. Hell Was Boring ist nicht nur eine Sammlung von Tracks, sondern eine Erzählung, die einen in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Es ist Musik für die späten Stunden, in denen die Realität porös erscheint, und für jene Momente, in denen man nicht sicher ist, ob man gerade aufwacht oder noch träumt.